Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V.
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Ältere Menschen mit Behinderung

Alt und behindert – behindert und alt. Ältere Menschen mit Behinderung sind keine homogene Gruppe. Leben mit Behinderung ist ein Querschnittsthema – in jedem Alter.

Erstmals in der neueren Geschichte unseres Landes erreichen von Geburt an behinderte Menschen das Seniorenalter. Durch den medizinischen Fortschritt und eine verbesserte Pflege, Betreuung und Förderung haben auch schwer- und mehrfachbehinderte Menschen eine deutlich gestiegene Lebenserwartung. Ihre Unterstützung und Versorgung stellt eine neue Herausforderung für die Arbeit mit und für Menschen mit Behinderung dar. Dabei gilt es nicht, eine Altenhilfe für Menschen mit Behinderung zu schaffen.

Im Jahr 2010 wird mindestens jeder dritte Bewohner in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe älter als 65 Jahre sein. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Erhebung der Universität Dortmund Mitte der 90er Jahre für die Bundesregierung. Die starke Zunahme alter Menschen mit Behinderung stellt somit die Behindertenhilfe vor neue Aufgaben. Konzepte müssen (weiter-)entwickelt werden für

  • den Übergang vom Arbeitsleben in den Ruhestand
  • das Wohnen im Alter
  • die Tagesstrukturierung und Freizeitgestaltung
  • die Pflege und medizinische Versorgung
  • das Sterben in Würde.

Unter dem Vorsitz des Sozialministeriums Baden-Württemberg hat eine Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Rehabilitationsträgern, Verbände der Liga der freien Wohlfahrtspflege sowie der Selbsthilfeorganisationen behinderter Menschen gemeinsam „Leitlinien zum Wohnen und zur Betreuung älter werdender und alter behinderter Menschen“ erarbeitet. Diese sind abrufbar unter www.sozialministerium-bw.de

2004 hat der Landtag von Baden-Württemberg eine Enquetekommission „Demografischer Wandel – Herausforderung an die Landespolitik“ eingesetzt. Bei einer öffentlichen Anhörung zum Handlungsfeld II – "Gesundheit und Soziales" am 6. Dezember 2004 im Haus des Landtags konnte unser Landesverband seine Vorstellungen und Erwartungen vortragen. Das Statement des Landesverbandes „alt und behindert – behindert und alt“ ist hier ebenfalls abrufbar.
Der 364-seitige Abschlussbericht sowie die Handlungsempfehlungen (Landtags-Drucksache 13 / 4900) ist abrufbar unter www.landtag-bw.de.

Der Landesverband hat gemeinsam mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine Fachtagung „50 plus – älter werdende Menschen mit Behinderung“ am 26. Oktober 2005 in Stuttgart-Hohenheim organisiert. Die Tagungsdokumentation ist hier abrufbar.

Projekt

„Hinter dem Horizont geht’s weiter... - was kommt nach den Eltern?“

Frauen und Männer mit Behinderung sind längst zuhause ausgezogen, leben in betreuten Wohnformen, arbeiten tagsüber auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, in einer Werkstatt für behinderte Menschen oder in einer Tagesförderstätte. Auch als Erwachsene haben sie nach wie vor einen sehr engen Kontakt zu ihren Eltern. Sie sind oftmals die wichtigsten Bezugspunkte und Ratgeber. Doch nicht nur die Menschen mit Behinderung werden älter – sondern auch die Eltern. Für viele erwachsene Menschen mit Behinderung haben Angst, ihre Eltern zu verlieren. Eine der größten Sorgen ist: „Wenn meine eigenen Eltern alt werden, was bedeutet das für mich?“ „Was ist, wenn meine Eltern einmal nicht mehr da sind? Was kommt nach den Eltern?“

Die Baden-Württemberg Stiftung fördert von 2010 bis 2013 unser Projekt „Hinter dem Horizont … - was kommt nach den Eltern?“ im Rahmen des Förderprogramms „Förderung der Selbständigkeit von älteren Menschen mit Behinderung“.

Einen Einblick in das Projekt gibt der Beitrag von Jutta Pagel-Steidl für die Fachtagung des Bundesverbandes für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V. am 22. September 2012 in Mainz.
Die Folien (pdf) finden Sie hier [interner Link].

„Meine Geschichte, Deine Geschichte“ – Wir suchen SIE...

„Meine Geschichte, Deine Geschichte“ ist ein Baustein des Projekts. „Meine Geschichte, Deine Geschichte“ will Mut machen, das eigene Leben zu leben. Es lädt ein, sich aktiv mit der eigenen Lebensgeschichte und der Geschichte der anderen auseinzusetzen. Erinnerungen sind wichtig – für sich selbst und für andere. Ein Blick in die Vergangenheit hilft oft, unser Verhalten heute besser zu verstehen und zu erklären. Für Menschen mit Behinderung sind die Eltern oft die wichtigsten Bezugspersonen. Sie sind damit auch ihr „Gedächtnis“. Sie bewahren die Erinnerungen ihrer Kinder. Fallen die Eltern als „Gedächtnis“ aus, geht das Wissen um die Vergangenheit der Kinder und ihrer Lebensgeschichte verloren. Jeder Mensch hat was zu sagen. Jeder Mensch hat eine Vergangenheit, hat Wurzeln. Wachsen kann man nur mit Wurzeln.

Wir suchen daher SIE... - Ihre Geschichten.
Mehr dazu finden Sie in unserem Faltblatt [interner Link].

Einsendeschluss: 15. Juli 2013.


Letzte Aktualisierung: 20.02.2017



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