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Eine Organisation zur SelbsthilfeUnser Kind ist behindert. Diese Feststellung löst in einer Familie Betroffenheit, Ratlosigkeit, Unsicherheit und Ängste aus. Eltern sind in diesem Augenblick meist allein auf sich gestellt. Doch die Entdeckung der Gemeinsamkeit mit den Erfahrungen anderer Familien kann sehr zur Bewältigung dieser Situation beitragen.Der Zusammenschluss von Menschen mit ähnlichen Erfahrungen und Schwierigkeiten ist bis heute Ausgangspunkt für Veränderungen: man lernt, seine Bedürfnisse zu artikulieren, findet den Mut, berechtigte Ansprüche gegenüber der Gesellschaft anzumelden. Für viele Eltern körper- und mehrfachbehinderter Kinder ist die Arbeit in einem Verein ein Weg, über die Familie hinaus etwas für die Zukunft ihrer Kinder zu tun. Betroffene werden dabei zu Experten in eigener Sache. Akzeptiert mich so, wie ich bin ! schreibt der spastisch gelähmte Schriftsteller Christopher Nolan in seiner Autobiografie. Er bringt auf den Punkt, wonach sich eigentlich jeder Mensch sehnt: als Person angenommen und anerkannt zu werden, wie man ist. Dazu will unser Landesverband seinen Beitrag leisten. Es gibt viele verschiedene Formen von Körperbehinderungen. Kommen zu einer Behinderung weitere hinzu, spricht man von einer Mehrfachbehinderung. Menschen mit cerebralen Bewegungsstörungen umgangssprachlich häufig als Spastiker bezeichnet sind die größte Gruppe in unserem Landesverband. Die Spastik ist jedoch nur eine Form der so genannten infantilen Cerebralparese. Wir treten aber für alle körper- und mehrfachbehinderte Menschen ein. Aus örtlichen Initiativen ging 1966 sieben Jahre nach Gründung unseres Bundesverbandes unser Landesverband als übergreifender Selbsthilfe- und Fachverband hervor. Heute ist er eine Gemeinschaft, in der sich rund 5.000 Familien mit behinderten Angehörigen zusammengeschlossen haben. In 30 regionalen Mitgliedsorganisationen leisten Eltern, ehrenamtliche Helfer und Fachkräfte unverzichtbare Arbeit. Vor Ort haben die Vereine viele Einrichtungen und Dienste geschaffen: Interdisziplinäre Frühförderstellen, familienentlastende Angebote, Schulkindergärten und Schulen für Körperbehinderte, Wohnheime, ambulant betreutes Wohnen, Werkstätten für behinderte Menschen, Tagesförderstätten sowie Integrationsprojekte.
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