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Aktion Grundgesetz 2004 | |
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Stuttgart (pm). Wie reformiert man Solidarität, Verantwortung und Gerechtigkeit?
Wie werden behinderte Menschen und ihre Verbände am Reformprozess
mit ihrer Kompetenz, Kreativität und Erfahrung beteiligt? Pünktlich
zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung
am 5. Mai startete die Aktion Mensch eine bundesweite Kampagne zur
Reform des Sozialstaates. Daran beteiligt sich auch der Landesverband für
Körper- und Mehrfachbehinderte Baden-Württemberg.
Beispiel Gesundheitsreform: Die Gesundheitsreform mit ihren Zuzahlungen und Leistungskürzungen belastet besonders schwerstbehinderte Menschen. Die bisherigen Härtefallregelungen wurden abgeschafft. Jetzt müssen auch chronisch kranke und schwer behinderte Menschen jährlich Zuzahlungen leisten selbst aus ihrem Heimtaschengeld. Vorstandsmitglied Thomas Seyfarth aus Mössingen ergänzt: Die Sozialreformen gehen eher in Richtung Abbau. Sie begrenzen Menschen mit Behinderung in ihren Möglichkeiten. Beispiel Verwaltungsreform: Kurze Wege und Hilfen aus einer Hand verspricht sich die Landesregierung. Die Einzelfallbearbeitung in der Behindertenhilfe geht von den Landeswohlfahrtsverbänden auf die 44 Stadt- und Landkreise über. Ist künftig wirklich gewährleistet, dass Menschen mit Behinderung unabhängig vom Wohnort die Hilfe erhalten, die sie benötigen? Wie wird die Einheitlichkeit und Vergleichbarkeit der Leistungen gewährleis - tet? fasst Hans Ulrich Karg, Vorsitzender des Landesverbandes für Körper- und Mehrfachbehinderte, die Sorgen der Betroffenen zusammen. Er verweist darauf, dass die soziale Infrastruktur in den Stadt- und Landkreisen sehr unterschiedlich ist. Die Sozialhilfeträger wollen mehr gemeindenahe Hilfen aber es fehlen barrierefreie Wohnungen, wohnortnahe Einkaufsmöglichkeiten sowie einen barrierefrei nutzbaren öffentlichen Nahverkehr. Menschen mit Behinderungen haben viel zu bieten. Und sie wissen genau, wohin die Reise gehen soll. Die Theatergruppe des Wohnheims der leben + wohnen in Lörrach, die rollenden Zwölf, machen es vor: Ich bin, was ich bin ein Stück mit uns, von uns, über uns. Ihre Botschaft ist klar. Sie fordern Respekt statt Mitleid, Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung. Der Harley- Davidson-Fan und Rollstuhlfahrer Jürgen Flügel aus Lörrach in seinem Text Respekt: Ich bin was ich bin Was bin ich? Ein Mensch im Rollstuhl. Ein Mensch mit einer Behinderung. Ein Mensch. Was seht ihr? Ihr seht meinen Rollstuhl. Aber ihr seht nicht meine Träume. Ihr seht meine Hilflosigkeit. Aber ihr seht nicht meine Kraft. Nein, ich brauche kein Mitleid. Ja, ich brauche eure Hilfe. Aber ich brauche noch mehr Weil ich bin, was ich bin. Ich brauche euren Respekt. Info: Im Landesverband für Körper- und Mehrfachbehinderte sind 32 regionale Selbsthilfeorganisationen Mitglied, die rund 4.500 Familien mit körper- und mehrfachbehinderten Kindern vertreten. In ambulanten und stationären Dienste und Einrichtungen werden rund 3.000 behinderte Menschen betreut und gefördert. | |
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