Stuttgart (pm). Erste Webfehler des seit Oktober geltenden Gesetzes zur
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Schwerbehinderter sind bereits sichtbar.
Den guten Vorsätzen der Politik zum Trotz scheinen körper- und mehrfachbehinderte
Menschen auch künftig die Verlierer auf dem Arbeitsmarkt
bleiben. Der Gesetzgeber hat zwar Schulabgänger der Körperbehindertenschulen
und Besucher von Werkstätten für Behinderte als besonders
unterstützungswürdige Zielgruppe benannt. Die bereit gestellten Finanzmittel
reichen jedoch nicht aus, um die guten Vorsätze in die Tat umzusetzen.
Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes für Körper- und
Mehrfachbehinderte fordert daher, Integrationsfachdienste und Integrationsprojekte
zu Kernstücken einer zukunftsorientierten Beschäftigungspolitik
für Menschen mit Behinderung zu machen. „Hochglanzbroschüren
und Werbespots reichen nicht aus, behinderten Menschen einen Arbeitsplatz
zu vermitteln“, kritisiert Jutta Pagel, Geschäftsführerin des Verbandes.
Als Einstieg fordert sie auf Landesebene stattdessen ein „Bündnis für
Arbeit für schwerst-mehrfachbehinderte Menschen“. Geklärt werden müssen
u.a. die Arbeitsassistenz und deren Finanzierung, die Möglichkeit der
Probearbeitsverhältnisse sowie die ausreichende Förderung von Integrationsprojekten.
„Andernfalls werden schwerstbehinderte Menschen noch
weiter ins berufliche Abseits und damit in eine lebenslange Sozialhilfekarriere
gedrängt“, befürchtet Pagel. |