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„Eine für alle“ - EUTB in Mössingen offiziell eröffnet | |
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Mössingen, 24.10.2018 – Seit 1. September 2018 gibt es in Mössingen nun offiziell die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in Trägerschaft des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg. Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige finden in der hauptamtlichen Beraterin Martina Conrad eine Ansprechpartnerin, die zuhört und gemeinsam mit den Betroffenen nach Lösungen sucht. Die Beratung erfolgt in Büros in Mössingen, Tübingen und Dornstetten, um so die Landkreise Tübingen und Freudenstadt besser bedienen zu können. Eröffnung der EuTB Mössingen: Begrüßung der Gäste durch den Thomas Seyfarth, Vorsitzender des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg und Träger der EUTB Mössingen
Seyfarth: „Das Wichtigste ist, Zuhören und Zeit haben“ Die Erleichterung, dass es nun endlich los gehen kann, ist Landesvorsitzendem Thomas Seyfarth anzusehen. „Die Idee einer ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung passt zu unserem Selbsthilfeverband. Die Selbsthilfe wird gestärkt. Die EUTB ist eine Anlaufstelle für alle, die Fragen zur Umsetzung des Teilhabeanspruches haben“, so Seyfarth. Eine gute Beratung brauche Partner und die habe man in Mössingen beim Verein „Hilfe für Menschen mit Behinderung“ (HfB) gefunden. Der wesentliche Kern der EUTB sei das sog. „peer counceling“, das bedeutet, dass Betroffene andere Betroffene beraten. Hier setze man auf die Mitglieder des HfB. Die Beratung könne nicht nur im Beratungsbüro an den Standorten Mössingen, Tübingen oder Dornstetten erfolgen, sondern auch zuhause bei den Familien in den Landkreisen Tübingen und Freudenstadt. Dies werde sicher die Beraterin vor zusätzliche organisatorische und logistische Herausforderungen stellen. Das Wichtigste in der Beratung sei Zuhören und Zeit haben. In Blickrichtung auf den anwesenden Bundestagsabgeordneten Dr. Martin Rosemann appellierte Seyfarth, dass der Bund die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung dauerhaft finanziere und den enormen bürokratischen Aufwand noch reduziere. Eine gute Beratung braucht starkes Netzwerk. V.ln.r.: Dr. Martin Rosemann MdB, Martina Conrad (EUTB Beraterin), Thomas Seyfarth (Vorsitzender des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung BW), Ernst Braun (Vorsitzender des Vereins Hilfe für „Menschen mit Behinderung“), Willi Rudolf (Behindertenbeauftragter des Landkreises Tübingen).
MdB Dr. Rosemann: „EUTB ist nur den Betroffenen verpflichtet.“ Als Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales hat der Tübinger Bundestagsabgeordnete Dr. Martin Rosemann in den vergangenen vier Jahren intensiv am Bundesteilhabegesetz (BTHG) mitgearbeitet. Aus eigener Erfahrung – Rosemann ist von Geburt an körperbehindert – weiß der Politiker zu genau, wie eine Einschränkung das eigene Leben prägt und wie wichtig es ist, dazuzugehören wie alle anderen auch. „Es geht um die gleiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“ Das BTHG sei ein großer Meilenstein auf dem Weg dahin, aber das Gesetz allein reiche nicht aus. Leidenschaftlich warb Dr. Rosemann für das BTHG und seine Ziele. Jeder Rehaträger müsse nun jeden Menschen mit Unterstützungsbedarf helfen. „Da wo ich hingehe, wird mir geholen. Hin- und her schicken geht nicht mehr.“ Große Veränderungen gebe es auch in der Eingliederungshilfe. Unabhängig von der Wohnform müsse nun die individuellen Teilhabebedarfe ermittelt werden. „Große Veränderungen bringen auch große Verunsicherungen mit sich. Ich sehe aber in den Paradigmenwechsel eine riesige Chance.“ Als dritten wesentlichen Vorteil sieht Dr. Rosemann in der Schaffung der EUTB. „Wir stärken die Position derer, die Ansprüche haben. Sie werden unabhängig beraten. Unabhängig heißt, unabhängig von denen, die die Leistungen erbringen bzw. zahlen.“ Dr. Rosemann betonte, dass die Betroffenen dauerhaft Unterstützung brauchen. Die Entfristung der Förderung durch den Bund sei geplant. „Eine für alle“ - EUTB-Beraterin Martina Conrad (rechts) im Gespräch mit Besucherinnen
Conrad: „EUTB ist eine Anlaufstelle für alle – unabhägig von der Behinderung“ Ein echtes Heimspiel hatte der Tübinger Kreisbehindertenbeauftragte Willi Rudolf, der im Mössinger Stadtteil Öschingen lebt. „Ich freue mich, dass im Kreis Tübingen heute eine EUTB eröffnet wird.“ Das neue Gesetz bringt den Betroffenen mehr Rechte und mehr Mitbestimmung. Damit steige auch der Beratungsbedarf. Einrichtungen und Ämter können nicht neutral beraten. Dies sei die wesentliche Aufgabe der EUTB. Der Beraterin Martina Conrad wünschte er „Glück, Diplomatie und Zähigkeit“. Ernst Braun, HfB-Vorsitzender hatte nicht nur gute Wünsche mitgebracht sondern auch einen bunten Herbststrauß. Der Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern freue sich als Kooperationspartner des Landesverbandes auf die Zusammenarbeit mit der EUTB. „Warum braucht es denn noch eine weitere Beratungsstelle?“, hörte Martina Conrad seit ihrem Start im September immer wieder. Ihre immergleiche Antwort darauf lautet. „Die EUTB ist eine Anlaufstelle für alle. Sie ersetzt nicht andere Beratungsstellen sondern ergänzt diese. Sie ist unabhängig. Die Beratung ist nicht an eine Mitgliedschaft in einem Verein verknüpft und für die Betroffenen kostenlos.“ Conrad ist ausgebildete Heilerziehungspflegerin und hat viele Jahre Menschen mit schweren Behinderungen in einem Wohnheim begleitet. Wie Behinderung den Alltag einer Familie prägt, kennt sie aus ihrer eigenen Familie. „Selbstbestimmung stärken“ nennt sie daher als ein wichtiges Element in ihrer Arbeit als EUTB-Beraterin und ist froh, dass es jetzt endlich los geht. Der Weg zur EUTB Mössingen: INFO | |
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