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Mittendrin - Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in Freiburg | |
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Freiburg, 10. Juli 2018 – Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) macht es möglich. Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige steht ab sofort in allen Fragen rund um Teilhabe und Rehabilitation ein neue Beratungsangebot zur Seite, die sog. Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Die Freiburger Beratungsstelle in Trägerschaft des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg (LVKM) ist mitten in der Stadt – nur wenige Schritte vom Stadttheater entfernt. Bei einem sommerlichen Empfang auf der Dachterrasse stellten sich die neuen hauptamtlichen Berater Esther Grunemann und Michael Feller vor. Bereit zum Netzwerken - kurz vor der Beginn des sommerlichen Empfangs auf der Dachterrasse der EUTB Freiburg
„Es geht um Beratung auf Augenhöhe und Befreiung von Bevormundung.“ „Wir sind erleichtert, dass wir so rasch barrierefreie Räume in so zentraler Lage mitten in der Stadt finden konnten.“ Damit sprach LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl gleich bei der Begrüßung der Gäste eines der größten Hürden an, die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Der Landesverband hat vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) den Zuschlag für den Aufbau einer Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung in Freiburg im Breisgau erhalten. Der Bund fördert das neue Beratungsangebot zunächst bis Ende 2020. „Wir setzen alles daran, dauerhaft eine Förderung zu erhalten. Wir alle wissen, dass Menschen mit Behinderung dauerhaft Lotsen brauchen, um durch das Dickicht von Vorschriften sicher zu ihrer bedarfsdeckenden Hilfe zu gelangen“, machte Pagel-Steidl klar. Gemeinsam mit dem AKBN – Arbeitskreis für Menschen mit und ohne Behinderung, eines der ältesten Selbsthilfeinitiativen in der Breisgaumetropole will der LVKM das neue Beratungsangebot etablieren. Dabei spielt die Beratung von Betroffenen für Betroffene, das sog. Peer Counseling, eine wesentliche Rolle. „Peer Counseling wollten wir schon lange machen. Da kam uns das Bundesteilhabegesetz gerade recht. Betroffene sollen gestärkt werden, selbstbewusst ihre Rechte einzufordern. Es geht um den partnerschaftlichen Umfang von Menschen mit und ohne Behinderung und die Teilhabe an der Gesellschaft. Selbstbestimmung und Emanzipation bedeutet dabei auch die Befreiung von Bevormundung“, stellt Günter Feirer, Vorstandsmitglied des AKBN klar. „Als kleiner Verein könnten wir diese Aufgabe, eine Beratungsstelle aufzubauen, nicht stimmen. Wir sind froh, dass der Landesverband daher die Trägerschaft übernimmt.“ „Menschen mit Behinderungen zu mehr Selbstbestimmung verhelfen“, so die Freiburger Behindertenbeauftragten Sarah Baumgart in ihrem Grußwort.
Foto: © Guido Willmann Mit ihrem Dank an den Vorstand des „Freiburger Urgesteins für Selbstbestimmung“ dem AKBN konnte die Freiburger kommunale Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Sarah Baumgart, nahtlos anknüpfen. Das neue Bundesteilhabegesetz verspreche mehr Selbstbestimmung und das Wunsch- und Wahlrecht bei vielen Entscheidungen. „Doch wer selbst entscheiden kann, muss dazu auch in der Lage sein, muss sich auskennen im Paragraphendschungel und Institutionen auf Augenhöhe gegenübertreten können. Viele Menschen mit Behinderungen wünschen sich dabei Unterstützung. Mit Kostenträgern über Bedarfe sprechen, das ist aufregend und oft auch verunsichernd“, so Baumgart. Das Bundesteilhabegesetz wolle nun mit dem neuen Beratungsangebot diese Lücke schließen. Sie sei sicher, dass bald diese Beratung von allen Beteiligten als Entlastung und Bereicherung wahrgenommen werde, denn eine gute Vorbereitung erleichterte allen das Antragsverfahren. Grußwort von Günter Feirer, Vorstandsmitglied des AKBN Freiburg, dem „Urgestein der Selbsthilfe behinderter Menschen in Freiburg“
Foto: © Lutz Grunemann EUTB von Anfang an gut vernetzt dank Esther Grunemann und Michael Feller Mit Esther Grunemann und Michael Feller konnte der Landesverband zwei hauptamtliche Berater finden, die sich in der Freiburger Landschaft bestens auskennen. Esther Grunemann war etliche Jahre ehrenamtliche kommunale Behindertenbeauftragte und Michael Feller ist vielen durch dessen Mitarbeit im Netzwerk Inklusion Region Freiburg ein Begriff. Beide sind zudem viele Jahre auch im AKBN aktiv. Grunemann ist von Beruf Realschullehrerin und Sozialpädagogin, Feller Sozialarbeiter. Ihre berufliche Qualifikationen sowie den persönlichen Erfahrungsausschatz aufgrund der eigenen Behinderung wollen Beide nun in die Beratung einbringen. „Es geht um Teilhabe und Selbstbestimmung im Alltag“, so Grunemann und Feller unisono. Und statt langer Reden ging es rasch ins Gespräch mit den Gästen aus Behindertenbeirat, Selbsthilfe, Liga der Freien Wohlfahrtspflege, Behörden und anderen Partnern. Bei Häppchen, die die Schülerinnen und Schüler der Eduard-Spranger-Schule, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum in Emmendingen, fiel es leicht, neue Kontakte zu knüpfen und das Netzwerk „Teilhabe“ zu stärken. Die Dachterrasse – mit Blick auf das Freiburger Münster, den Schloßberg und den Platz der alten Synagoge – wird sicher noch oft Drehscheibe für gelebte Inklusion und Teilhabe sein. Strahlende Gesichter bei der Eröffnung der EUTB Freiburg in Trägerschaft des Landesverbandes von Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung.
1. Reihe (v.l.n.r.): Christine Cecala (AKBN), EUTB-Beraterin Esther Grunemann, Sarah Baumgart (Freiburger Beauftragte für Menschen mit Behinderungen) 2. Reihe (v.l.n.r.): Günter Feirer (AKBN), EUTB-Berater Michael Feller, Uta Pfefferle (AKBN), LVKM-Geschäftsführerin Jutta Pagel-Steidl Foto: © Guido Willmann INFO Kontaktdaten: EUTB Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e.V. Termine nach Vereinbarung Das Interesse an der Arbeit der neuen Beratungsstelle ist groß und lockte viele Gäste in die Freiburger Innenstadt ...
Foto: © Guido Willmann | |
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