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Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg zeichnet acht barrierefreie Gemeinden aus | |
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Stuttgart, 04.12.2012 - „Jede Barriere ist eine zu viel.“ Deshalb müssen sie weg. Von einer barrierefreien Umwelt profitieren alle. Sie ist ein „Muss“ für Menschen mit Behinderungen, um am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben. Acht Städte und Gemeinden wurden heute im Rahmen des vom Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg ausgelobten Wettbewerb „Gesucht: barrierefreie Gemeinde in Baden-Württemberg 2012“ zugunsten ihres vorbildlichen Engagements für ein „Leben ohne Barrieren“ ausgezeichnet. Der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Gerd Weimer, Schirmherr des Wettbewerbs, würdigte bei der Preisverleihung im GENO-Haus die Preisträger. Der Wettbewerb fand nach 1998, 2002 und 2008 nun zum vierten Mal statt. Partner des diesjährigen Wettbewerbs war die Arbeitsgemeinschaft der Baden-Württembergischen Bausparkassen. Die Preisträger erhielten eine Plakette. „Die vollständige und selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Alltag ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen abgeschlossen ist. Die Umsetzung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich keiner entziehen kann. Inklusion gelingt daher nur gemeinsam – und beginnt vor Ort, in der Kommune.“ Landesvorsitzender Hans Ulrich Karg unterstrich, wie wichtig es gerade für Menschen mit Körperbehinderung ist, bauliche Barrieren abzuschaffen. „Die Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen unterstützt bereits seit langem barrierefreies Wohnen und Bauen. Barrierefreiheit funktioniert aber nur, wenn auch das Wohnumfeld, die Gemeinden, barrierefrei gestaltet sind. Der Wettbewerb bewirkt ein bewusstes Auseinandersetzen mit den vielen kleinen Hürden, aber auch den Hilfen, die der Alltag bereit hält, “ betonte Jens Kuderer, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Bausparkassen. „Und hiervon profitiert auch nahezu die gesamte Bevölkerung, neben Menschen mit Behinderung oder Älteren vor allem auch Kinder oder junge Familien.“ Ausschlaggebend für die Preisverleihung war, dass die Gemeinden möglichst durchgängig in den unterschiedlichen Handlungsfeldern wie Bildung und Erziehung, Verwaltung, Wohnen, Öffentlicher Personennahverkehr, Freizeit / Kultur / Sport, Handel und Gewerbe sowie im Tourismus Barrieren abbauen. „Keine Gemeinde in Baden-Württemberg ist vollkommen barrierefrei“, meint Landesvorsitzender Hans Ulrich Karg. „Aber immer mehr Kommunen erkennen, dass angesichts des demografischen Wandels eine möglichst umfassende Barrierefreiheit immer mehr ein Pfund ist, mit dem man wuchern kann.“ Ilona Hocher Brendel, Freie Architektin aus Esslingen und Jury-Mitglied, stellte bei der Preisverleihung gelungene barrierefreie Bauprojekte vor. „Barrierefreies Bauen ist bei intelligenter Planung nicht teurer.“ „Die Preisträger 2012 sind Leuchttürme auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.“ Die Geschäftsführerin des Landesverbandes, Jutta Pagel-Steidl, betonte, der Wettbewerb 2012 zeichne sich besonders durch hervorragend qualifizierte Bewerbungen aus. „Barrierefreiheit ist sowohl in kleinen als auch in großen Gemeinden umsetzbar. Entscheidend dazu ist allein der Wille und die Bereitschaft zur Veränderung.“ Der Wettbewerb zeige erneut „best-practice“-Beispiele. So gebe es in Schwarzach (Neckar-Odenwald-Kreis) das Bürgerbüro „KOMM-IN“ in einem Einkaufszentrum. Rathausdienstleistungen gebe es barrierefrei und weit über die üblichen Sprechzeiten hinaus, auch am Samstag. Tübingen halte für Menschen mit Behinderung eine Vielzahl von Orientierungshilfen und Wegweisern bereit – auch in Leichter Sprache. Stadtpläne auch für Menschen mit Sehbehinderung gibt es in Tübingen und Ludwigsburg. In Bad Saulgau ist es selbstverständlich, dass auch die Schwimmbäder (Hallenbad und Thermalbad) mit Einstiegshilfen ausgestattet sind. Isny fördert mit einem kommunalen Programm auch das barrierefreie Bauen. Hagnau als Ferienort am Bodensee vor allem auf barrierefreie touristische Angebote. Das Albdorf Grabenstetten hat sein kleines Keltenmuseum in der Ortsmitte sowohl räumlich als auch von Seiten der Ausstellungskonzeption barrierefrei gestaltet. In Löffingen wird die enge Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung erlebbar. Gleich zwei Mitglieder des Beirats für Menschen mit Behinderung des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald wohnen in der Stadt im Hochschwarzwald. Der Wettbewerb habe auch noch Lücken in der barrierefreien Infrastruktur zu Tage gebracht. Noch immer können Menschen mit Behinderung nur selten Busse und Bahne nutzen. Es sind zu wenig Niederflurbusse unterwegs. Unbefriedigend ist die Situation auch im Bereich Gastronomie, Freizeit und Tourismus. Nur ein kleiner Bruchteil der Gaststätten ist stufenlos zugänglich und verfügt außerdem über Rollstuhltoiletten. „Eine Gruppenreise mit Übernachtung für Menschen im Rollstuhl zu planen, ist eine besondere Herausforderung. Es gibt kaum ein Hotel, das mehrere barrierefreie Zimmer hat. Positiv heben sich die Jugendherbergen ab“, so Jutta Pagel-Steidl. „Es fehlt aber auch an barrierefreiem und bezahlbarem Wohnraum.“ Die Preisverleihung ist eine Veranstaltung im Rahmen des Landesjubiläums „60 Jahre Baden-Württemberg“ und wird mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg gefördert. AKTION MENSCH unterstützt das Projekt im Rahmen der Kampagne „Jede Barriere ist eine zu viel.“ Anlage: Preisträger 2012 (PDF, 78 KB) | |
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