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„Über den Wolken“ – Barrierefrei abheben vom Stuttgarter Flughafen | |
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Sich in das Flugzeug tragen lassen...?
Stuttgart , 08.10.2012 – Menschen werden immer mobiler. Mal kurz dem Schmuddelwetter zuhause entfliehen und kurzentschlossen in den sonnigen Süden entfliehen? Schnell ins Internet und einen Flug buchen? Flugreisen sind für viele Menschen inzwischen völlig normal. Gilt dies auch für Menschen mit Behinderung? Seit vier Jahren gilt die EU-Verordnung 1107/2006 mit dem sperrigen Titel „Beförderung von behinderten Flugreisenden und Flugreisenden mit eingeschränkter Mobilität“. Sie besagt, dass die Fluggesellschaften mobilitätseingeschränkten Flugreisenden Unterstützung anbieten müssen – vom Betreten des Flughafens bis zum Verlassen. Doch was bedeutet dies im Alltag konkret? Am Montagnachmittag präsentierten Vertreter des Flughafen Stuttgarts , wie die EU-Verordnung umgesetzt wird. Drei Stunden lang dauerte der Erfahrungsaustausch mit den Selbsthilfe-Vertretern von Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung, blinden und sehbehinderten Menschen, gehörlosen Menschen, Menschen mit geistiger Behinderung sowie Senioren. Den Impuls dazu gab der Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderung, Gerd Weimer. ...oder lieber mit dem Porti nach oben schweben??
„Unsere Bitte an alle Fluggäste mit Handicap lautet: bereits bei der Buchung des Fluges den Hilfebedarf anmelden. Das hilft uns, die passgenaue Hilfe sicherzustellen und so das Abheben oder Ankommen am Stuttgarter Flughafen so angenehm wie möglich zu machen“, rät Jörg im Wolde vom Flughafen Stuttgart. „Wer seinen Flug online bucht, findet nur selten den Hinweis, dass man seinen Unterstützungsbedarf anmelden kann und wo“, meint ein Vielflieger im Rollstuhl und legt damit den Finger in die Wunde. Sein Lösungsvorschlag: „Die Buchungsmasken der Airlines könnten hier komfortabler gestaltet werden.“ Die 20-köpfige Gruppe macht sich auf den Weg durch die Terminals. Mit Rollis, Blindenhund und Gebärdendolmetschern geht es durch die glitzernde Reisewelt. Als erstes steht der Sicherheitscheck auf dem Programm. Kurze Zeit später ist die Gruppe dann auf der anderen Seite, bei den Flugzeugen. Wie kommen Rollstuhlfahrer in das Flugzeug? Problematisiert wird das Tragen der mobilitätseingeschränkten Reisenden über die Treppe ins Flugzeug. Wesentlich komfortabler ist es mit dem „Porti“. Der technische Helfer, eine Art Treppenraupe für Rollstuhlfahrer, wurde von einem schwäbischen Tüftler am Flughafen Stuttgart entwickelt. Stufe um Stufe steigt der Porti nach oben – und der Rollstuhlfahrer gelangt stressfrei und sicher in das Flugzeug. Das Gerät überzeugt. Der Nachteil: der Zeitfaktor. Wichtig für Flugreisende im Rollstuhl zu wissen, ist, dass das Gerät zur Verfügung steht und niemand gegen seinen Willen in den Flieger getragen werden muss. In der Diskussion kommen weitere Knackpunkte aus der Sicht der Fluggäste mit Handicap zur Sprache: von den noch fehlenden Rolli-WC im Bereich der Ankunft / Gepäckbänder, fehlende Blindenleitlinien, ein leicht verständliche, klare Beschilderung / Wegführung, Informationen für sinnesbehinderte Flugreisende und vieles mehr. Trotz mancher Kritik sparten die Teilnehmer nicht mit Lob für die Mitarbeiter des Flughafens und der Airport Grounds Service (AGS), die am Flughafen den boarding support, also die Leistungen rund um die Abfertigung der Flugreisenden übernimmt. „Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und hilfsbereit. Bislang hat es noch immer gut geklappt“, wussten mehrere Menschen mit Behinderung aus eigener Erfahrung zu berichten. Die Verantwortlichen sagten zu, weiter für mehr Barrierefreiheit am Flughafen zu sorgen. Daher wurde ein jährliches Treffen mit den Vertretern der Behinderten-Selbsthilfe vereinbart. INFO: Informationen für behinderte Flugreisende mit Unterstützungsbedarf finden Sie unter www.flughafen-stuttgart.de/... [externer Link] Momentaufnahmen vom Rundgang durch den Stuttgarter Flughafen finden Sie auf unserer facebook-Seite [externer Link]. | |
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