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Der Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung
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Gemeinsam gärtnern über den Gartenzaun … - so wächst Inklusion!

   11. Mai 2017
Aktionstag 5. Mai

Stuttgart, 11.05.2017 – Ein banger Blick hoch zu den Wolken: Bleibt es sonnig oder wird es regnen? Diese Frage kennen alle Gartenfreunde nur zu gut. Gemeinsam gärtnern über den Gartenzaun hinweg ist angesagt, eine Mitmachaktion für alle und der gemeinsame Beitrag des Landesverbandes für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung und des Körperbehinderten-Vereins Stuttgart zum Europäischen Tag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Die Idee: die italienisch anmutende Piazza zwischen den Wohngebäuden auf dem sog. Baur-Areal im Stuttgarter Stadtteil Berg zu einem Ort der Begegnung zu machen zwischen Menschen, die im Stadtviertel leben. Die Mitmachaktion ist Teil der bundesweiten Kampagne der AKTION MENSCH unter dem Motto „Wir gestalten unsere Stadt.“

Mit Schürze im Partnerlook ist das Gärtnern gleich viel einfacher: Monika Tresp (Gemeindetag Baden-Württemberg) und Adeline Bauer beraten gemeinsam, wie das kleine Hochbeet bepflanzt werden soll.
Mit Schürze im Partnerlook ist das Gärtnern gleich viel einfacher: Monika Tresp (Gemeindetag Baden-Württemberg) und Adeline Bauer beraten gemeinsam, wie das kleine Hochbeet bepflanzt werden soll.

Inklusion verbindet.

Gärtnern ist gesund und verbindet Menschen. Rechtzeitig zum Aktionstag wurde mit vereinten Kräften ein unterfahrbares Hochbeet aufgebaut, fachgerecht mit Blähton und Erde befüllt und die geeigneten Samen und Setzlinge gekauft. Und so warteten nun geduldig Radieschensamen, Tomatensetzlinge, Basilikum-, Schnittlauchstöcke darauf, von Menschen mit und ohne Behinderung im Beet richtig platziert zu werden. Angelockt vom bunten Treiben auf der Piazza kam alsbald ein Nachbar vorbei, der bis zum Eintritt in den Ruhestand als Gärtner gearbeitet hatte. „Wie viel Sonne brauchen denn die Tomaten? Wie viel Platz müssen wir zwischen den einzelnen Pflanzen frei lassen? Ist denn das Hochbeet schneckensicher? Wie lange dauert es, bis wir die ersten Radieschen ernten können?“ Fragen über Fragen, auf die der Nachbar die passenden Antworten wusste. Doch wie kommen jetzt die Pflanzen ins Beet? Tatkräftige Hilfe leistete dabei Monika Tresp von der Fachstelle Inklusion beim Gemeindetag Baden-Württemberg. Als begeisterte Hobbygärtnerin half sie Adeline Bauer, die Setzlinge behutsam aus dem Topf herauszuziehen und fachgerecht im Beet einzupflanzen. Beide banden sich vorher noch einen Schurz um, um im Partnerlook zur Tat zu schreiten. Auf der anderen Seite des Beetes zog VfB-Fan Peter Maier Setzlinge aus dem Pflanztopf, um sie gemeinsam mit Joachim Säzler und Britta Seybold in der Erde zu versenken.

Frisch gepflanzte Kräuter brauchen Pflege. An einem unterfahrbaren Hochbeet ist das kinderleicht für alle.
Frisch gepflanzte Kräuter brauchen Pflege. An einem unterfahrbaren Hochbeet ist das kinderleicht für alle.

Inklusion schmeckt.

Doch was wäre ein gemeinsames gärtnern ohne leckeres Essen aus der Kräuterküche? Schnell fand sich ein Küchenteam, das von – gekauftem – Basilikum geduldig Blatt für Blatt zupfte, um diese anschließend zu Pesto zu verarbeiten. Dabei wurden Rezepte ausgetauscht und über „Gott und die Welt“ gesprochen. Und wie schmeckt das handgemachte Basilikum-Pesto? „Himmlisch“, „… grad zum Reinlegen“, „wow“!

Extra für den Aktionstag gab es Pflanzsticks mit Basilikum. Keine Frage, dass im Hochbeet ausreichend Platz für Basilikum vorhanden sein muss.
Extra für den Aktionstag gab es Pflanzsticks mit Basilikum. Keine Frage, dass im Hochbeet ausreichend Platz für Basilikum vorhanden sein muss.

Inklusion wächst.

Begeistert zeigte sich auch Jasmin König vom Referat „Behindertenhilfe“ des Ministeriums für Soziales und Integration Baden-Württemberg. Sie hatte am Nachmittag den Schreibtisch verlassen, um bei der barrierefreien und inklusiven Gartenaktion dabei sein zu können. Ihr Fazit: „Nach der gemeinsamen Veranstaltung kann ich definitiv sagen: Inklusion macht Spaß! Jedes kleinste gemeinsam gesäte Samenkorn kann zu einer großen, wunderschönen Pflanze werden, die Früchte tragen wird. Natürlich müssen Pflanzen auch gepflegt werden, sonst gehen sie ein. Mir ist erstmals bewusst geworden, dass es mit Inklusion ähnlich ist. Inklusion kann klein beginnen, und wächst, indem gleichberechtigte Teilhabe einfach von allen gelebt wird. Das gemeinsame Gärtnern war für mich wie ein kleines Samenkorn für Inklusion. Und alle waren begeistert! So kann Inklusion sogar aufblühen!“

Gartenaktion statt Schreibtisch:
Gartenaktion statt Schreibtisch:

Jasmin König (Ministerium für Soziales und Integration) hilft tatkräftig mit, den Pflanzstick mit Basilikum in einen Pflanztopf zu setzen. Und ganz nebenbei wird über dies und das geplaudert.
Jasmin König (Ministerium für Soziales und Integration) hilft tatkräftig mit, den Pflanzstick mit Basilikum in einen Pflanztopf zu setzen. Und ganz nebenbei wird über dies und das geplaudert.

Konzentriert zupfen Monika Tresp und Helga Vazquez Unmengen von Basilikumblättern, damit das Küchenteam daraus leckeres Pesto für alle zaubert
Konzentriert zupfen Monika Tresp und Helga Vazquez Unmengen von Basilikumblättern, damit das Küchenteam daraus leckeres Pesto für alle zaubert

Feierabend ... und die Piazza ist voller Menschen ...
Feierabend ... und die Piazza ist voller Menschen ...

Einfach himmlisch: handgemachtes Basilikum-Pesto mit Bauernbrot! Inklusion schmeckt einfach gut.
Einfach himmlisch: handgemachtes Basilikum-Pesto mit Bauernbrot! Inklusion schmeckt einfach gut.

Für die Fensterbank zuhause: Basilikum
Für die Fensterbank zuhause: Basilikum

v.i.S.d.P:

Jutta Pagel-Steidl, Geschäftsführerin
Landesverband für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung
Baden-Württemberg e.V.
Am Mühlkanal 25 • 70190 Stuttgart
Telefon 0711 / 505 3989-0 • Telefax 0711 / 505 3989-99
E-Mail: info@lv-koerperbehinderte-bw.de



Quelle: www.lv-koerperbehinderte-bw.de/n/c1-0.php
Datum: 18.04.2024 / 10.08 Uhr
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